Dienstag, 27. Mai 2014

Schlafwandeln



Das mache ich eigentlich nicht.
Jetzt hat meine Frau es zwei Mal bemerkt, weil sie dadurch wach wurde.

Beim ersten Mal bin ich auf allen Vieren ziel- und orientierungslos über das Bett gekrabbelt.
Dann bin ich aufs Klo, ohne was zu machen.
Zurück im Bett, habe ich mich dann wie eine Katze am Fußende zusammengerollt.
Dann bin ich wieder aufs Klo und habe mich danach  normal ins Bett gelegt und weiter geschlafen.

Beim zweiten Mal bin ich innerhalb von zwei Stunden vier Mal aufs Klo und zwischendurch über einen Wäschekorb gestolpert.
Dann habe ich mich wieder ins Bett gelegt und weiter gepennt.

Ob das wohl eine Nebenwirkung  vom Stangyl ist?
Und welche Rolle spielt das Klo?
Wieso zieht es mich da im Schlaf hin?

Donnerstag, 22. Mai 2014

Anderthalb Stunden für zehn Minuten



Der heutige Termin hat sich total gelohnt.
Aber sowas von.

Ich bin eine Dreiviertelstunde (36 Km)zu meinem Therapietermin gefahren, nur um von meiner Therapeutin zu hören, dass sie meinen Termin ausversehen doppelt vergeben hat und darum froh ist, dass ich etwas früher da bin.

Sie hat mich gefragt wie es mir geht, wie meine Begutachtung war, ob wir beim nächsten Termin wieder eine Konfrontation machen wollen, mir für die Fahrtkostenerstattung bei meiner BG die letzten fünf Termine schriftlich bestätigt und mir einen neuen Termin in zwei Wochen gegeben.
Nach 10 Minuten war der Termin beendet, ich raus aus ihrer Praxis und fünf Minuten später wieder auf dem Heimweg.

Wieder 36 Km.
Ich bin also anderthalb Stunden durch die Gegend gefahren, um mich 10 Minuten mit ihr zu Unterhalten.
Was heißt Unterhalten?
Das kam mir eher wie Strichliste abhaken vor.

Super!!
Warum hat sie mir keine Email geschrieben und den heutigen Termin einfach abgesagt?
So fand ich das einfach Scheiße.

Dienstag, 20. Mai 2014

Müde und leer



Zurzeit schlafe ich 12 Stunden am Tag.
Es ist ziemlich Anstrengend und kostet viel Überwindung  überhaupt aufzustehen.
Ich bin so Wahnsinnig leer und fühle mich so ausgebrannt.

Keine Ahnung wieso, aber beim letzten Therapietermin sagte meine Therapeutin, dass sie glaubt, dass ich mit dem Leben abgeschlossen habe und nichts mehr erwarte.
Dann sagte sie mir noch, dass ich nicht wertlos bin.

Ja, sie hat recht.
Wenn das Leben einen zweiunddreißig Jahre permanent fickt, dann erwartet man nichts mehr.

Und ja, ich fühle mich wertlos.
Wertvoll war ich immer nur für diejenigen, die eine menge Geld an und mit mir verdient haben.
Wenn nichts mehr ging, wurde ich weggeworfen.

Letzte Woche war auch die chirurgische Begutachtung.
Sie fand Gottseidank nicht in der Kinderklinik statt, sondern im Med. Center der Klinik die mich das letzte Mal operiert hat.
Die Begutachtung hat zwei Stunden gedauert.
Eine Stunde dauerte das Röntgen.
Wirbelsäule, Oberschenkel, Sprunggelenke usw.
War ein Bombentrigger.


Die Frau beim Röntgen hat mir gesagt, dass das ja eine erhebliche Strahlenbelastung sei.
Ich bin in meinem Leben so oft geröntgt worden, dass es ein Wunder ist, dass ich noch keinen Krebs habe.

Ich habe dem Gutachter gesagt, dass sich noch nie jemand so viel Zeit für eine Begutachtung genommen hat.
Ein Gutachten hat noch nie länger als eine halbe Stunde gedauert.
Der Gutachter hat mir gesagt, dass die alten Gutachten ziemlich schlampig angefertigt worden sind und die Gutachter wohl keinen Bock hatten.

Was ich an dem Gutachter gut fand, war seine Ehrlichkeit und das er kein Blatt vor den Mund genommen hat.
Mein rechtes Knie ist hochgradig verschlissen.
Ich habe Arthrose im rechten Sprunggelenk.
Die Muskulatur in meinem rechten Bein ist ziemlich stark verkümmert.
Ich habe einen hochgradigen Kalziumsalzmangel im rechten Bein.
Meine Wirbelsäule ist ziemlich hinüber.
Der Dauerkopfschmerz über meinem linken Auge kommt von meiner linken Schulter.
Eine Besserung meines Zustandes wird es nicht geben.

Er empfahl mir Rehasport um meinen jetzigen Zustand so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.
Da habe ich wieder ein Problem mit.
Ich kann es mir nicht vorstellen, mit irgendwelchen kaputten Menschen zusammen zu Trainieren.
Dabei bin ich selbst ziemlich kaputt.
Und der Gedanke an Nähe zu anderen, fremden Leuten, ist ehrlich gesagt ziemlich Bäh.
Da kommt dann der Punkt ins Spiel, dass ich meine Behinderung immer noch nicht akzeptiert habe.
Das ist auch nicht so einfach, wenn man nie Behindert sein durfte, sondern immer heile Welt spielen musste.

Dann musste ich noch die Hausaufgabe meiner Therapeutin erledigen.
Ich musste den Chirurgen fragen, was man chirurgisch machen kann, um meinen Zustand zu verbessern.
„Nichts“ war seine Antwort.
Sollte mal jemand eine Versteifung der Wirbelsäule , oder was anderes operatives vorschlagen, soll ich auf jeden Fall ablehnen.

Was mache ich sonst?
Ich quäle mich aus dem Bett, gehe meine zwei Runden mit den Hunden und zähle die Stunden bis ich endlich wieder ins Bett kann.
Das sind jetzt noch fünfeinhalb Stunden.

Dienstag, 6. Mai 2014

Wirbelgleiten



Wenn ich sitze, wird mein linkes Bein taub.
Wenn ich gehe, wird mein linkes Bein taub und meine Lendenwirbelsäule steckt in einem Schraubstock, den jemand bei jedem Schritt weiter zu dreht.
Physiotherapie wäre echt super, bekomme ich aber nicht hin.
Zu viele Menschen auf zu wenig Raum.
Da setzt bei mir sofort ein Fluchtinstinkt ein.
Längere Strecken gehen würde ein bisschen helfen.
Da spielt mein rechtes Knie aber nicht mit.
Die Depression hat mich auch ziemlich im Griff.
Die Türklingel ist ausgeschaltet, dass Telefon ausgesteckt, an den Briefkasten kann ich auch nicht und bei mir läuft das volle Vermeidungsprogramm.
Vor ein paar Tagen wollte ich ausnahmsweise mal Mittags und nicht kurz vor Ladenschluss Einkaufen.
Ich wusste genau was ich wollte, habe an der Fleischtheke aber keinen geraden Satz rausgebracht und mir einen Abgestammelt.
Im Moment ist einfach alles nur Scheiße.