Freitag, 27. Dezember 2013

Weihnachten überlebt



Und es war dieses Jahr nicht so schlimm, wie die Jahre davor.
Wird wohl an den Antidepressiva liegen, die ich die Jahre davor nicht hatte.
Weihnachten, das bedeutet für mich Krankenhausaufenthalte, Operationen, Schmerzen, allein sein in einem Krankenhaus, 120 Kilometer weit weg von Zuhause.

Wenn es mal nicht so war, dann war ich immer mitten drin im alljährlichen
Familienkrach an Heilig Abend.
Ich habe damals schon versucht, mich Weihnachten zu verkriechen.

Ich habe Heilig Abend schon im Keller eines Rohbaus verbracht, nur um dem Familienstreit zu entgehen.

Ich habe Heilig Abend auch schon zusammen mit einem Kumpel, der vor seinem gewalttätigen Vater auf der Flucht war, vor dem Dorfgemeinschaftshaus, im Wald, auf einer Bank gesessen und Southern Comfort direkt aus der Flasche getrunken.
Es war Arschkalt und es lag jede Menge Schnee, aber es war besser als Zuhause. 
Meine Güte, das ist jetzt 23 Jahre her.

Ich feiere Weihnachten seit 14 Jahren nicht mehr mit meiner Familie.
Vor 14 Jahren habe ich den Kontakt abgebrochen.
Weihnachten ist für mich das Fest der Schmerzen,der Einsamkeit und des Streits.
So wie es Aussieht, wird sich das auch nicht mehr ändern, da der ganze alte Mist jedes Jahr aufs Neue hochkommt, wie ein Essen das man nicht vertragen hat.

Samstag, 21. Dezember 2013

Heute bei ATU



Ich wollte eigentlich nur Etwas umtauschen.
Am anderen Ende vom Tresen stand ein Mann,  Zeitungen würden schreiben,  dass er ein südländisches Aussehen hat.
Er hatte scheinbar Probleme mit der von ihm gekauften mobilen Power Station fürs Auto.
Er hatte sie wohl schon mal umgetauscht.
Ob er jetzt zu doof war das Gerät zu bedienen, oder ob wirklich ein Defekt dran war, keine Ahnung.
Auf jeden Fall wurde er immer lauter und aggressiver.
Die Angestellten wollten ihm das Gerät umtauschen, er wollte aber sein Geld zurück.
Der Mann ist komplett ausgerastet und hat die mobile Power Station mit voller Wucht auf den Boden geworfen.
Das Ding ist in tausend Teile zerborsten und die Splitter flogen durch den mit Kunden vollen  Laden.
An dem Punkt war ich schon wie Gelähmt und zu nichts mehr Fähig, mir schossen tausend Bilder durch den Kopf, während  meine innere Stimme mich anbrüllte:“ Raus hier!!!!!!“
Ein anderer Mitarbeiter redete auf den  Mann ein.
Mann:“ Ich will mein Geld zurück!!!!!“
Mitarbeiter:“ Sie bekommen gar nichts, weil sie das Gerät zerstört haben.“
Der Mann fing an den Mitarbeiter zu bedrohen und zu Schubsen.
Als das nichts brachte, hob er die Reste seiner Power Station auf und schleuderte sie in ein Regal voll mit Autozubehör.
Das Zeug flog überall hin.
Mehrere, ebenfalls südländisch Aussehende Kunden verließen den Laden.
Ein Mitarbeiter rief die Polizei.
Der Mann beruhigte sich und rief jemanden mit seinem Handy an.
„Kommst du vorbei, bringst du meine Medikamente mit, habe ich Scheiße gebaut.“
Er ging dann aus dem Laden auf den Parkplatz.
Ich konnte mich wieder Bewegen, tauschte schnell um und ging zu meinem Wagen.
Ich habe ihm auf dem Weg zum Auto noch zugerufen, dass er ein Schwachkopf ist.
Als ich dann im Auto saß, fing ich an zu Zittern und war fix und fertig.
So ein Arschloch.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Wie im billigen Horrorfilm



Beim heutigen Termin kam meine Therapeutin unter anderem darauf zu Sprechen, dass es ja für mich im Moment ganz gut läuft, da das Jobcenter mich im Moment nicht drangsaliert und mich endlich zum Amtsarzt schicken will.
Ich habe ihr gesagt, dass die nächste Katastrophe garantiert nicht lange auf sich warten lässt.
Und was soll ich sagen?
Ich habe wie immer recht gehabt!
Ich bin nach dem Termin zu meinem Auto gegangen und was ist?
Der linke Vorderreifen ist platt!
Die Vorderreifen sind genau eine Woche alt!!
Ich habe mir gedacht:“OK, da hat sich irgendein Arschloch einen bescheuerten Scherz erlaubt und die Luft raus gelassen.“
Kein Problem, neben dem Parkplatz ist eine Tankstelle.
Ich bin gaaaanz langsam zur Tankstelle und habe den Reifen wieder vollgemacht.
Dann bin ich losgefahren.
Nach ein paar Kilometern habe ich mir gedacht:“ Halte mal lieber an und kontrolliere den Reifen noch mal.“
Und?
Genau!
Reifen wieder platt.
Scheiße!!
Kofferraum auf, die besch.. schwere Hundebox raus gewuchtet und den ganzen Hundekram auch.
Matte hochgehoben.
Ersatzrad? Check!
Passende Schrauben? Check!
Radkreuz? Check!
Wagenheber? FUUUUU…., der Wagenheber fehlt.
Alles durchsucht, kein Wagenheber.
Irgendein Werkstattheini hat den wohl mal geklaut.
Ich weiß, dass der mal da war.
Leichte Panik.
Wen kann ich anrufen?
Habe dann versucht einen Bekannten anzurufen, aber?
Genau!
Kein Netz!!
Funkloch!!!
Ich stehe mit meinem Auto mitten in der Pampa, an einer einsamen Landstraße und habe kein Netz.
Ich bin da rumgelaufen wie man es aus amerikanischen Filmen kennt, wenn die irgendwo stranden und verzweifelt ihr Handy hochhalten, auf der Suche nach dem Funknetz.
Aus dem Wald hört man eine Kettensäge.
Super!
Gegenüber sind zwei Häuser und die Eingeborenen stehen schon hinter der Gardine.
 Da wo das X ist, habe ich gestanden.
Und so siehts da vom Boden aus gesehen aus.

Fehlt nur noch, dass die gleich mit Fackeln und Mistgabeln rauskommen und Jagd auf mich machen.
Wie im billigen Horrorfilm.
An einer Stelle hatte ich dann endlich einen Balken Empfang und habe versucht meinen Bekannten anzurufen.
Das Gespräch lief ungefähr so ab:
„Hallo S. Ich stehe hier zwischen Olpe und Krombach, mitten in der Pampa,  habe einen Platten und keinen Wagenheber.
Bist du Zuhause und kannst du mir helfen?“
S:“Krrrchz, kurzen krrrchz Wagenheber krrrchz.“
Ich:“ Ich verstehe dich kaum. Ist mir egal ob du nur einen kurzen Wagenheber hast.  Bist du Zuhause und kannst du vorbei kommen?“
S:“Krrrchz, kurzen  krrrchz Wagenheber krrrchz organisieren krrrchz vorbei  krrrchz.“
Ich:“ Super, du kannst mich nicht übersehen, ich stehe auf der rechten Seite, bis gleich.“
Dann ist die Verbindung abgebrochen.
Mein Handy hat mich in den nächsten Minuten dreimal auf verpasste Anrufe von S. hingewiesen und ich habe kein Netz mehr gefunden.
Scheiße!
Kommt der jetzt vorbei, oder nicht?
Nach zwanzig Minuten kam er dann wirklich angefahren.
Yeaaah!
Den Reifen hatten wir ruck zuck gewechselt und die Sache mit dem kurzen Wagenheber hat sich dann auch noch aufgeklärt.
Er hat auf seinen Kurzen, also seinen fast Neugeborenen Sohn aufgepasst und musste jemanden organisieren der das für ihn übernimmt, damit er mir helfen kann.

Diese Geschichte, hat sich genauso, heute Nachmittag, nach meinem Therapietermin abgespielt.
Wäre es mir nicht selbst passiert, ich würde es nicht glauben.
Das ist so eine typische Markusgeschichte.

Freitag, 6. Dezember 2013

Wow!!!



Gestern hatte ich wieder einen Termin bei meiner Therapeutin.
Ich habe ihr erzählt, dass es mir Montag echt Beschissen ging.
Wenn ich suizidale Tendenzen hätte, dann wäre Montag mein Tag gewesen.
Schon mein erster Gedanke nach dem Wachwerden war:“ Was soll der ganze Mist denn noch?
Wird doch eh nicht mehr besser, sondern nur noch schlechter. In spätestens zehn Jahren wirst du nur noch mit Schmerzmitteln einigermaßen klarkommen, weil dein verfickter Körper den Geist aufgibt. “
Das hat sich im Laufe des Tages immer weiter gesteigert, bis es dann abends langsam weniger wurde.
Habe ich ihr erzählt und ihr Versprochen, dass ich ihr sofort sage, wenn ich über Blödsinn nachdenke.
Ich habe ihr dann auch gesagt, dass ich mich tierisch auf das Unwetter freue, dass mein ganzer Körper kribbelt.
Sie sagte dann:“ Werden sie manisch?“
Keine Ahnung.
Auf jeden Fall wurde das Kribbeln im Laufe des Tages immer intensiver, wie die Vorfreude auf Weihnachten und Geburtstag, mit einer Megaparty in einem.
Meine Frau war total besorgt und wollte nicht, dass ich Rausgehe, weil zu gefährlich.
Ich musste da raus. 
Der Drang wurde immer stärker.
Ich wär geplatzt, wenn ich nicht Rausgegangen wäre.
Bei der letzten Runde mit den Hunden, hätte ich am Liebsten im Sturm und Regen Stundenlang auf der Wiese getanzt. 
So geil war das Gefühl. 
Einfach Wahnsinn.
Dazu die Geräuschkulisse vom Sturm.
Wie ein Güterzug der ganz nah an einem Vorbeifährt.
Wow!!

Ich habe mich nach der Runde gar nicht mehr eingekriegt und hätte am Liebsten die Nacht mit irgendwas durchgemacht. 
Ich habe sowas von unter Strom gestanden.
Mit reichlich Bier und meiner abendlichen Dosis Stangyl kam ich dann gaaaanz langsam runter und konnte irgendwann Pennen.
Dafür habe ich heute wieder einen Absturz kassiert.
Danke Psyche. 
Nicht!!

Das werde ich meiner Therapeutin nächste Woche, bei meinem letzten Termin dieses Jahr, erzählen müssen.
Bin gespannt wie sie reagieren wird.

Montag, 2. Dezember 2013

Faxgeräte sind was feines



Vor allem, wenn sie einen ausführlichen Sendebericht drucken können.
Seit ich Unterlagen für das Jobcenter Faxe und zusätzlich mit einer Kopie des ausführlichen Sendeberichtes in den Briefkasten des Jobcenters werfe, gehen keine Unterlagen mehr verloren.

Da der ausführliche Sendebericht ja die erste gefaxte Seite mit beinhaltet, gilt er vor dem Sozialgericht als Zustellungsurkunde.   
Das Jobcenter kann nie mehr behaupten, dass eure Unterlagen nicht vollständig, oder gar nicht angekommen sind.

Wenn ihr einen Brief an das Jobcenter schickt, könnt ihr nicht beweisen, dass er angekommen ist.

Wenn ihr ein Einschreiben an das Jobcenter schickt, könnt ihr nicht beweisen , dass es angekommen ist.

Wenn ihr ein Einschreiben mit Rückschein an das Jobcenter schickt, könnt ihr nicht beweisen, dass es Vollständig angekommen ist.

Im Ausdruck des ausführlichen Sendeberichtes ist die erste Seite der Unterlagen mit enthalten, außerdem steht darin auch, wie viele Seiten ihr gefaxt habt und ob die Übertragung erfolgreich war.

Coole Sache.