Es ist irgendwie seltsam.
Wenn ich Nachts träume, kann ich alles.
Zumindest, wenn mich meine Psyche mal nicht fickt.
Ich kann Rennen, Springen, lauter Dinge die ich schon ewig nicht mehr
kann.
Bis in meine Träume ist meine körperliche Behinderung
nach all den Jahren
immer noch nicht Vorgedrungen. Was zur Wirklichkeit
fehlt, ist das Gefühl.
Wenn ich im Traum renne, fehlt das Gefühl das man beim
Rennen hat.
In meinen Träumen habe ich nie Hunger, Durst, oder
Schmerzen.
Ich bereise die ganze Welt und brauche dafür kein Geld.
Ich erlebe die tollsten
Abenteuer, habe schon ganze Welten gerettet. Diese Träume
liebe ich.
Was ich absolut nicht mag, sind diese verdammten
Verfolgungsträume die ich ziemlich oft habe.
Ein Hund hat mich durch ein Bunkersystem gejagt und ich
war vor ihm nirgendwo sicher.
Er konnte sogar die Bunkertüren öffnen und Leitern hochklettern um mir auf den Fersen
zu bleiben.
Teilweise komme ich kaum von der Stelle, obwohl ich
renne.
Oder eine unsichtbare Bedrohung. Ich kann sie spüren,
aber nicht sehen. Sie ist hinter mir her. Nicht besonders weit weg.
Ich flüchte vor ihr durch eine zerstörte Landschaft. Es
gibt nichts wo ich sicher
bin. Von den vereinzelten Häusern die in der Landschaft
stehen, sind nur noch Ruinen übrig. Kein Unterschlupf, nichts. Nur Flucht.
Immer die Gewissheit, dass die Bedrohung mich auf keinen Fall einholen darf,
ich ihr aber nicht dauerhaft entkommen kann, weil es nirgendwo eine sichere Zuflucht
gibt.
Oder eine Invasion. Ich stehe auf einer Wiese und schaue
in den Himmel. Der Himmel ist voll mit ihnen. Mein Gefühl sagt mir, dass das kein gutes Ende
nimmt. Die Leute um mich rum scheint das alles gar nicht zu interessieren. Ich
flüchte. Bei mir sind einige andere. Leute die ich in Wirklichkeit nicht kenne,
die mir im Traum aber total vertraut sind. Wir werden zerstreut. Die Grüppchen
werden immer kleiner. Am Ende bleibe nur ich übrig.
Ein Traum, den ich immer wieder mal träume und für den
ich bis heute keine Erklärung habe, ist folgender:
Ich bin in dem Ort, in dem ich aufgewachsen bin,
unterwegs. Es ist hell.
Gegenstände werfen keine Schatten. Das Licht ist
irgendwie diffus, fast wie bei Nebel, obwohl die Sicht klar ist. Das Licht
kommt von irgendwo oben. Ich kann die Lichtquelle nicht sehen.
Ich bin komplett aus dem Häuschen, weil es um
zwei Uhr nachts nicht Hell sein dürfte. Ich treffe vereinzelt Leute. Für sie
scheint es normal zu sein, dass es hell ist. Sie ignorieren mich. Die Straße
und der Bürgersteig sehen aus wie Filmkulissen. Einfach zu perfekt. Kein Staub,
kein Dreck. Alles irgendwie steril. Es
sind
ein paar Autos auf der Straße. Die Autos fahren nicht,
sie stehen da einfach. In den Fahrzeugen sitzen Leute. Die Fahrer starren auf
die Fahrbahn vor ihnen.