Freitag, 29. November 2013

Was wäre wenn...



Der Satz spukt mir seit Ewigkeiten immer wieder durch den Kopf.
Was wäre, wenn ich damals an dem einen Tag nicht zur Schule gegangen wäre, sondern blau gemacht hätte?
Was wäre, wenn ich das Fangenspiel damals in der Frühstückspause nicht mitgespielt hätte?
Was wäre, wenn das Mädchen auf dem Schulhof mich damals nicht mit voller Wucht umgerannt und ich dadurch nicht mit dem rechten Oberschenkel, volles Rohr, auf den Betonblumenkübel geknallt wäre?
Was wäre, wenn dieser eine Tag, der alles veränderte, ganz normal verlaufen wäre?

Vielleicht hätte ich die vierte Klasse normal beendet und nicht erst zwei Jahre später.
Vielleicht wäre ich im Sportverein die große Hoffnung geworden, laut Trainer hatte ich das Talent dazu.
Vielleicht wäre ich auf ein Gymnasium gegangen und hätte danach Archäologie studiert.
Vielleicht würde ich dann heute um die Welt reisen, Forschen und bedeutende Dinge entdecken.
So Indiana Jones mäßig, eben.

Vielleicht hätte ich auch eine Familie gegründet, einen tollen Job gefunden und ein Haus gekauft, oder gebaut, so wie die meisten meiner ehemaligen Klassenkameraden es gemacht haben werden.
Vielleicht hätte ich meinen Kindern die Welt erklärt und über das Staunen in ihren Augen innerlich gelächelt.
Ich glaube, ich wäre ein toller Vater geworden.

Leider gab es da diesen einen Tag, und Ärzte, die mich anschließend sechs Jahre lang durch die Hölle geschickt haben und am Ende etwas zurück ließen, was mit dem Ursprünglichen ich, nichts mehr gemeinsam  hatte.

Familie, Kinder?
Ist für mich unvorstellbar.
Ein eigenes Haus?
Hahaha.
Ich weiß nicht mehr wie es sich anfühlt,  Zuhause zu sein.
Ich habe immer im Kopf, dass ich alles Jederzeit verlieren kann.

Eine Psychologin hat mir während meiner Stationären Therapie immer wieder Folgendes gesagt :" Was wäre wenn.. wird ihre Vergangenheit nicht ändern. Es hat keinen Sinn darüber Nachzudenken wie ihr Leben hätte verlaufen können. Es wird sich dadurch nichts ändern."

Sie hatte Recht.
Aber was wäre wenn....

Mittwoch, 27. November 2013

Post vom Jobcenter



Heute lag ein dicker, gelber Briefumschlag im Briefkasten.
Förmliche Zustellung.
Post vom Jobcenter.
Gefühlte 500 Seiten, die ich für den Ärztlichen Dienst ausfüllen muss.
Das dauert wieder Stunden, weil ich dabei so Nervös werde, dass ich mir alles zig mal durchlesen muss, um es zu verstehen.
Und es war auch noch eine Eingliederungsvereinbarung per Verwaltungsakt dabei.
Es geht um die Klärung meines gesundheitlichen Zustandes.
Ich wusste gar nicht, dass sowas überhaupt erlaubt ist.
Klärung des gesundheitlichen Zustandes per Verwaltungsakt.
Es beruhigt mich auf jeden Fall, dass mein Sachbearbeiter so auf das Schreiben meiner Therapeutin reagiert und mich nicht zwingen will, den Termin bei ihm wahrzunehmen.

Samstag, 23. November 2013

Was würdest du tun?



Ein Gedankenspiel.

Stell dir vor, du bist ehrenamtlich tätig.
Jemand ist dort so etwas wie dein Vorgesetzter.
Du  verbringt viel Zeit mit dieser Person.
Du feierst mit dieser Person Weihnachtsfeiern und Geburtstage.
Du erfährst im Laufe der Zeit viel Privates über diese Person und sie über dich.
Du weißt, wie die Familienverhältnisse der Person sind.
Du weißt, dass die Person ihre Kinder nicht so gut behandelt.
Du weißt, dass die Person die Bekleidung der Familie in einer Kleiderkammer kauft.
Du weißt, dass die Person nur verbilligte Lebensmittel, kurz vor dem Ablauf des Haltbarkeitsdatums, kauft.
Du weißt, dass die Person Zuhause nicht viel zu sagen hat.
Du weißt, dass die Person viel zu viele Haustiere hat und sie nicht gut behandelt.
Du findest heraus, dass diese Person, in dem Jobcenter das dich drangsaliert, Teamleiter des Sachbearbeiters ist, der für dich Zuständig ist.

Was würdest du tun????

Freitag, 22. November 2013

Ärztliche Bescheinigung



Meine Therapeutin hat mir eine "Ärztliche Bescheinigung" für das Jobcenter geschrieben.
Unter Anderem steht drin, dass es aus therapeutischer Sicht kontraproduktiv ist, einen Termin im Jobcenter, aufgrund schlechter Erfahrungen mit den Mitarbeitern im Jobcenter,  wahrzunehmen.
Sie empfiehlt  dem Jobcenter mich zum Ärztlichen Dienst zu schicken.

Sie glaubt nicht, dass das Schreiben was bringt, will sich aber bei einem befreundeten Anwalt schlau machen, was ich tun kann.

Mein Sachbearbeiter im Jobcenter möchte natürlich einen Termin bei ihm erzwingen.
Einen Termin bei ihm werde ich nicht wahrnehmen, dass tue ich mir nicht nochmal an, weil der mich einfach nur fertig machen will und das so richtig.

Gegen einen Termin beim Ärztlichen Dienst habe ich nichts, weil die eh die Berentung empfehlen werden.
Wenn er auf einem Termin bei ihm besteht, bedeutet das für mich, da ich ja nicht hingehen werde, dass ich für die Dauer von drei Monaten kein Geld mehr vom Jobcenter bekommen werde.
Der Sachbearbeiter hat schon mal dafür gesorgt, dass ich für 14 Monate zu 100% Sanktioniert wurde.

14 Monate kein Geld vom Jobcenter.
14 Monate keine Krankenversicherung.
14 Monate habe ich von einem Euro am Tag gelebt existiert.
14 Monate blanke Existenzangst.
14 Monate Angst, Obdachlos zu werden.
14 Monate Nonstop Hunger, weil man von einem Euro am Tag nicht satt werden kann.
14 Monate Kampf, die unsinnigen Vermutungen des Jobcenters mit Hilfe eines Anwaltes zu widerlegen.

Die haben bei mir von der Bedarfsgemeinschaft bis zur Schwarzarbeit alles Vermutet.
Das volle Programm.

10 Monate konnte ich nur unter Schmerzen  Sitzen, Liegen, Gehen, Stehen, weil mein Wirbelgleiten zwischen L5/S1 durch eine falsche Bewegung akut wurde.

Jeder Schritt war wie ein Messerstich ins Steißbein und dazu ein zweiter in die Seite meiner linken
Wade.
Dazu  immer wieder Taubheit im linken Bein.
10 Monate panische Angst, dass das schlimmer wird und ich eine dauerhafte Lähmung bekomme.
Außerdem muckte mein rechtes Knie.
Es schmerzte immer wieder Tagelang  und blockierte beim Treppensteigen.

Genau das, was jemand mit PTBS und Depressionen braucht.

Als ich dann endlich wieder Versichert war, bin ich sofort zum Arzt.
Es wurde ein CT gemacht und mein Knie geröntgt.

Vor dem CT  hatte ich schon panische Angst, weil ich so viel Metall im Körper habe.
Habe dann erfahren, dass ein CT ok ist, bei mir aber sehr schlecht ein MRT möglich ist.
Das CT ergab dann Wirbelgleiten L5/S1 mit starker linksseitiger  Betonung.

Das Röntgenbild von meinem Knie ergab starke, fortschreitende Arthrose.
Der Arzt im Krankenhaus sagte mir dann ganz trocken, dass ich in nächster Zeit ein neues Kniegelenk brauche.

Genau das, was jemand mit durch Krankenhäuser und Ärzte verursachter PTBS braucht.

Im Krankenhaus hat mir dann eine Rehaberaterin geraten, bei meiner BG einen Verschlimmerungsantrag zu stellen, da sich mein Zustand stark verschlechtert hat.
Das habe ich dann gemacht und die Sache läuft seit März.
Der Arzt verschrieb mir noch Physiotherapie.

Nach vier Terminen habe ich die Physiotherapie abgebrochen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe.
Die Berührungen durch die Physiotherapeutinnen habe ich nicht mehr ausgehalten.
Die Massagen durch die Physiotherapeutinnen habe ich nicht mehr ausgehalten.
Das war alles zu nah, zu intim, zu viel Erinnerung an die Krankenhauszeit.
Zu viele Trigger.
Viel zu viele.
Die anderen Leute, die da auch Physio machten, habe ich nicht mehr ausgehalten.
Zu viele Menschen.
Ich fühlte mich von denen Angegafft.

Ich bin gespannt wie der Sachbearbeiter vom Jobcenter reagiert, erwarte aber nichts Positives.
Mein nächster Therapietermin ist erst in zwei Wochen, da meine Therapeutin Urlaub macht.

Dienstag, 19. November 2013

Jobcenter. Ja, gebt mir alles. Ich brauch das.



Das Schwein von Sachbearbeiter will mich wirklich fertig machen.
Ich hatte ihm auf seine Vorladung Einladung, auf Rat meiner Therapeutin geschrieben,
dass ich die Vorladung den Termin aus persönlichen Gründen nicht wahrnehmen kann und er mir bitte einen Termin beim Amtsarzt zukommen lassen soll.  Meine Krankmeldung von meiner Therapeutin legte ich zum Schreiben dazu.
Das Schreiben warf ich Sonntags ein.
Schon heute hatte ich eine Antwort, per förmlicher Zustellung.
YEAH!
Ich habe im Munition geliefert.
Jetzt weiß er, dass ich psychisch Krank bin und will mich natürlich endgültig fertig machen.
Er lädt mich erneut vor  ein, weil ich meiner Mitwirkungspflicht nicht nachgekommen bin und möchte mich zum Amtsarzt schicken und gerne auch Vernichten Sanktionieren, wenn ich an dem Termin nicht bei ihm erscheine. Ich werde den Termin nicht wahrnehmen. Ich habe keinen Bock auf eine Panikattacke mit Todesangst, oder da komplett Auszurasten und ihn zur Sau zu machen. Zum Amtsarzt will ich ja, sehr gerne sogar, aber wenn ich nur an den Abschaum von Sachbearbeiter denke, triggert mich das wie Sau.
Der Arsch soll mir einfach einen Termin beim Amtsarzt schicken.
Ich hoffe, dass meine Therapeutin mir am Donnerstag was für das Jobcenter schreibt, sonst bin ich echt geliefert.
Dann sanktioniert das Schwein mich so, dass ich kein Geld mehr bekomme.
Mir gehts gerade echt super.
So glücklich war ich noch nie.
NICHT!!!
Jetzt kann ich mich bis Donnerstag  jeden Abend betrinken um überhaupt Schlafen zu können.
Scheiße