Meine Therapeutin hat mir eine "Ärztliche
Bescheinigung" für das Jobcenter geschrieben.
Unter Anderem steht drin, dass es aus therapeutischer
Sicht kontraproduktiv ist, einen Termin im Jobcenter, aufgrund schlechter
Erfahrungen mit den Mitarbeitern im Jobcenter, wahrzunehmen.
Sie empfiehlt dem
Jobcenter mich zum Ärztlichen Dienst zu schicken.
Sie glaubt nicht, dass das Schreiben was bringt, will
sich aber bei einem befreundeten Anwalt schlau machen, was ich tun kann.
Mein Sachbearbeiter im Jobcenter möchte natürlich einen Termin
bei ihm erzwingen.
Einen Termin bei ihm werde ich nicht wahrnehmen, dass tue
ich mir nicht nochmal an, weil der mich einfach nur fertig machen will und das
so richtig.
Gegen einen Termin beim Ärztlichen Dienst habe ich
nichts, weil die eh die Berentung empfehlen werden.
Wenn er auf einem Termin bei ihm besteht, bedeutet das
für mich, da ich ja nicht hingehen werde, dass ich für die Dauer von drei
Monaten kein Geld mehr vom Jobcenter bekommen werde.
Der Sachbearbeiter hat schon mal dafür gesorgt, dass ich
für 14 Monate zu 100% Sanktioniert wurde.
14 Monate kein Geld vom Jobcenter.
14 Monate keine Krankenversicherung.
14 Monate habe ich von einem Euro am Tag gelebt
existiert.
14 Monate blanke Existenzangst.
14 Monate Angst, Obdachlos zu werden.
14 Monate Nonstop Hunger, weil man von einem Euro am Tag
nicht satt werden kann.
14 Monate Kampf, die unsinnigen Vermutungen des
Jobcenters mit Hilfe eines Anwaltes zu widerlegen.
Die haben bei mir von der Bedarfsgemeinschaft bis zur
Schwarzarbeit alles Vermutet.
Das volle Programm.
10 Monate konnte ich nur unter Schmerzen Sitzen, Liegen, Gehen, Stehen, weil mein
Wirbelgleiten zwischen L5/S1 durch eine falsche Bewegung akut wurde.
Jeder Schritt war wie ein Messerstich ins Steißbein und
dazu ein zweiter in die Seite meiner linken
Wade.
Dazu immer wieder Taubheit
im linken Bein.
10 Monate panische Angst, dass das schlimmer wird und ich
eine dauerhafte Lähmung bekomme.
Außerdem muckte mein rechtes Knie.
Es schmerzte immer wieder Tagelang und blockierte beim Treppensteigen.
Genau das, was jemand mit PTBS und Depressionen braucht.
Als ich dann endlich wieder Versichert war, bin ich
sofort zum Arzt.
Es wurde ein CT gemacht und mein Knie geröntgt.
Vor dem CT hatte
ich schon panische Angst, weil ich so viel Metall im Körper habe.
Habe dann erfahren, dass ein CT ok ist, bei mir aber sehr
schlecht ein MRT möglich ist.
Das CT ergab dann Wirbelgleiten L5/S1 mit starker linksseitiger Betonung.
Das Röntgenbild von meinem Knie ergab starke, fortschreitende
Arthrose.
Der Arzt im Krankenhaus sagte mir dann ganz trocken, dass
ich in nächster Zeit ein neues Kniegelenk brauche.
Genau das, was jemand mit durch Krankenhäuser und Ärzte verursachter PTBS braucht.
Im Krankenhaus hat mir dann eine Rehaberaterin geraten,
bei meiner BG einen Verschlimmerungsantrag zu stellen, da sich mein Zustand
stark verschlechtert hat.
Das habe ich dann gemacht und die Sache läuft seit März.
Der Arzt verschrieb mir noch Physiotherapie.
Nach vier Terminen habe ich die Physiotherapie
abgebrochen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe.
Die Berührungen durch die Physiotherapeutinnen habe ich
nicht mehr ausgehalten.
Die Massagen durch die Physiotherapeutinnen habe ich
nicht mehr ausgehalten.
Das war alles zu nah, zu intim, zu viel Erinnerung an die
Krankenhauszeit.
Zu viele Trigger.
Viel zu viele.
Die anderen Leute, die da auch Physio machten, habe ich
nicht mehr ausgehalten.
Zu viele Menschen.
Ich fühlte mich von denen Angegafft.
Ich bin gespannt wie der Sachbearbeiter vom Jobcenter reagiert,
erwarte aber nichts Positives.
Mein nächster Therapietermin ist erst in zwei Wochen, da
meine Therapeutin Urlaub macht.
zunächst mal mein Beileid, bin selber H4ler und habe auch schon"Lustiges" erlebt.Mein Twitterprofil ist @schulztwitt, vielleicht verrätst Du mir in welcher Stadt das war, eventuell auch den Sachbearbeiter (scheu vor Twitter > DM schreiben, dann kann nur ich das lesen), die spinnen , die Römer alles Liebe, Martin
AntwortenLöschenUnd nochmal @schulztwitt: Das es da im Netz und in vivo schon regelrechte Selbsthilfegruppen gibt, weis Du ? lg, Martin
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