Montag, 5. August 2013

4 Uhr morgens, oder wie das Bett mein Feind wurde

"Kann triggern"

Eine magische Uhrzeit.
Zumindest für meine Psyche.
Ich finde nichts besonderes an der Uhrzeit.
Um 4 Uhr schlafe ich normalerweise schon 4-5 Stunden.
Jetzt schaue ich um 4 das letzte mal auf die Uhr.
Dann ist die Kinovorstellung in Überlänge im Kopf endlich vorbei und ich schlafe ein.
Der Film ist jedesmal Scheiße.
Eigentlich ist es kein Film. Nicht mal ein Trailer.
Es sind Szenen, die ich im Moment nicht mal verstehe.
Komplett aus irgendeinem Zusammenhang.
Die ganze Zeit; zapp, zapp, zapp. Als ob man permanent an einem Fernseher die Kanäle durchschaltet.
Nichts an dem ich mich festhalten könnte, um einzuschlafen.
Dazu reicht das kleinste Geräusch um mich in absolute Alarmbereitschaft zu versetzen.
Das hatte ich früher schon öfters, aber nicht so lange. Nicht so viele beschissene Stunden.
So extrem wie jetzt hatte ich es eigentlich noch nie. Zumindest nicht, dass ich wüsste.
So extrem fing es an, als die BG mir mitteilte, dass die Therapeutin mich nicht therapieren wird.
Seitdem; zapp, zapp, zapp.
Das Bett ist mein Feind. Wenn ich mit den Hunden Draußen unterwegs bin, brauche ich mich nur auf eine Bank setzen, die Augen zumachen und wäre in 2 Minuten im Traumland.
Es würde mich auch kein Geräusch der Welt beim Einschlafen stören.
Die könnten vor der Bank Bäume fällen.
Ich würde einschlafen.
Sobald ich im Bett liege ist das ganz anders.
Warum es so ist, weiß ich ja. Das es so nicht mehr sein muss, weil ich nie wieder in die Situation komme, weiß ich auch.
Es funktioniert nur seit der Absage nicht mehr.
Das Bett wurde im Krankenhaus mein Feind.
Ich  lag im Bett. Angeschlossen an eine Infusion. Keine Ahnung mehr warum ich an der Infusion hing.
Irgendwann Abends schlief ich ein. Soweit ja nichts ungewöhnliches.
Wach wurde ich von Piepgeräuschen und Schmerzen.
Ich habe die Augen kaum aufbekommen.
Das war nicht mein Zimmer.
Das war noch nicht mal mein Bett.
Ich habe da so gerade eben reingepasst, stieß mit den Füßen ans Bettende.
Ich schaute hoch. Zig Geräte an denen ich angeschlossen war. Dosierautomaten befüllt mit großen Spritzen, die irgendwas in mich reinpumpten.
Auf meiner Brust klebten Elektroden.
Immer wenn ich die Stimme eines männlichen Arztes hörte, fing mein Herz wie verrückt an zu schlagen.
piep, piep, piep.
Ich hatte Panik, Todesangst.
Was haben die mit mir gemacht?
Wenn die männliche Arztstimme weg war, beruhigte sich mein Herzschlag und die Panik ließ langsam nach.
Die Stimme sprach noch ein paar mal. Jedesmal Todesangst und Panik.
Dann war ich weg.
Wurde nochmal kurz wach.
Hörte die Stimme meiner Mutter.
Sie sagte:" Das ist nicht mein Sohn!!!"
Dann war ich wieder weg.
So wurde das Bett zu meinem Feind.







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