Dienstag, 20. August 2013

Der zweite Termin war echt...... Scheiße

Kann triggern.

Heute war der zweite Termin bei meiner neuen Therapeutin.
Habe ihr gesagt, dass ich die Tabletten nicht genommen habe, weil ich Schiss davor habe.
Sie fragte mich, wovor ich Angst hätte.
Ich sagte ihr, dass ich Angst vor Kontrollverlust habe.
Sie fragte mich, ob ich denn Glaube, dass sie mir etwas gibt das zu Kontrollverlust führt.
Ich sagte nein. Diskussion wollte ich nicht.
Ich kam mir auch so schon vor wie ein Kind das
sich vor seiner Mutter rechtfertigen muss.

Dann sagte sie noch, dass ich ihr leicht Depressiv vorgekommen sei beim ersten Termin und ich ihr ja auch
von meinen Essproblemen erzählt habe.
Das Medikament solle ja auch meinen Hunger anregen.
Ich sagte, dass Hunger nicht das Problem sei, sondern Essen.
Sie fragte, wieso mir Essen schwerfällt.
Das hatte ich ihr schon beim ersten Termin gesagt, aber ok.
Ich habe ihr gesagt, dass es mich an ekelt, mich nervt und ich es deswegen soweit wie möglich rauszögere.

Wie ich sonst so Zuhause sei, fragte sie.
Ich sagte, dass ich meine Ruhe haben will, kein Telefon, kein Handy, keinen Kontakt, keiner der mich nervt und stört. Einfach Ruhe!!
"Essen stört ihre Ruhe," sagte sie."Deswegen haben sie so Probleme damit."
OK!! Ich bin also ein faules Schwein das am liebsten doof Zuhause rumhockt und keinen Bock hat, sich was zu Essen zu machen.
Zumindest ist es bei mir so angekommen.
War für mich wie ein Schlag und hat getriggert.
Das ich das Problem mit dem Essen erst seit diesem Jahr habe, hat sie zur Kenntnis genommen.

Dann kam noch die Anamnese. Ich hasse das.
Beim Erzählen läuft passend zu dem Erzählten immer der gleiche Film ab.
Habe ich ihr gesagt.
Ob es mir leichter fallen würde, es aufzuschreiben und ihr dann zu geben.
Nein, fällt es nicht. Auch beim Aufschreiben läuft der Film.

Habe ihr gesagt, dass es ok ist wenn ich es ihr erzähle und es mir erst heute Nacht Probleme machen wird.
Also losgelegt. Alles soweit erzählt, die Szenen vor Augen, die Schmerzen, die Ohnmacht, die Hilflosigkeit dabei gespürt. Alles, als ob es jetzt gerade passiert. Ich glaube, das hat man mir auch angesehen.
Heulen habe ich mir aber verkniffen. Je Schlimmer es wurde, desto mehr bin ich versteinert.
Sie schreibt, schaut mich zwischendurch an und reißt dabei die Augen immer wieder komplett weit auf, verbunden mit dem Hochziehen der Augenbrauen.

Dadurch kam ich mir vor, als ob ich ihr eine Lügengeschichte erzähle.
Das hat mich richtig heftig getriggert, habe ich aber erst im Auto voll gemerkt, als ich angefangen habe zu Zittern und dann zu Heulen.
Musste auf der Rückfahrt anhalten und erst mal wieder zu mir kommen.

Warum habe ich immer das Gefühl, dass mir keiner meine Geschichte glaubt?
Warum habe ich immer das Gefühl, dass mich keiner Ernst nimmt?
Warum habe ich immer das Gefühl, dass ich mich für Sachen rechtfertigen muss, für die ich nicht verantwortlich war und auf die ich auch keinen Einfluss hatte?

So bekloppte Fragen wie:" Warum haben die Ärzte denn damals nicht das und das Gemacht?"
Ja woher soll ich das Wissen??? Die haben mit mir Gemacht was sie wollten. Die haben mich nie Gefragt.
Die haben mir ohne Betäubung den Haltedraht vom Drahtzugverband aus dem Knochen gezogen, weil der Bruch nicht heilte. Es war denen egal, dass ich dabei wie am Spieß geschriehen habe und Todesangst hatte.
Die haben mich auch auf dem OP Tisch verrecken lassen und es nur mit Mühe und Not nach Minuten geschafft, mich Wiederzubeleben.

DIE haben mit MIR GEMACHT!! ICH hatte KEINEN EINFLUSS!! ICH war ein SCHEIß HILFLOSES KIND!! ICH bin ein SCHEIß HILFLOSES KIND und ich will NICHT MEHR HILFLOS SEIN!! ICH WILL MICH NICHT FÜR SACHEN RECHTFERTIGEN FÜR DIE ICH NICHTS KANN!!

Ich muss sie beim nächsten Termin darauf ansprechen.
Vielleicht bringe ich auch das ganze Metall mit das ich im Laufe der Jahre in den Knochen hatte.
Vielleicht glaubt sie mir dann.
Ich könnte mich auch vor ihr Ausziehen, damit sie den ganzen Narben den Körperschrott selbst sehen kann
Und heute Abend brauche ich jede Menge Alkohol.

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